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BARBARA´S BLOG

Zieh dich dann vor allem in dich selbst zurück, wenn du gezwungen bist, unter vielen Menschen zu weilen.
Das sagte einst Epikur, ein griechischer Philosoph.

Der Wohnraum…

ist unser Rückzugsort und teilweise Arbeitsplatz und gewinnt immer mehr an Bedeutung. Doch wie verbinden wir das am Besten?

Der deutsche Soziologe Andreas Güntner beschäftigt sich vorwiegend mit Raumsoziologie und Fragen des Zusammenlebens.  Die Erkundung des Wohnumfelds hat durch die Coronakrise eine neue Bedeutung bekommen, da wir mehr Zeit zu Hause verbringen und wohnen, arbeiten und Schule sich überlappen. Die Wohnung ist dadurch nicht mehr nur Rückzugsort. Daher ist es wichtig, Grenzen zu ziehen und Spielregeln aufzustellen. Um das umzusetzen, ist es wichtig, sich darüber klar zu werden, was Wohnen bedeutet. Es beinhaltet Kochen, Essen, Arbeiten, Hausaufgaben machen, Freizeitgestaltung, Körperpflege und Schlafen. Diese stellen jedoch nicht einzelne Funktionen dar, sondern eine gesamte Qualität. Wenn es dann noch eine optische Schnittstelle nach draußen gibt, braucht es Wohnrituale und Entgrenzungen.

Eine Möglichkeit, dies zu tun, ist die verstärkte Differenzierung zwischen privatem Wohnen und weniger privatem Arbeiten, Lernen und Kommunizieren. Und hier kommt Epikurs Rückzug ins Spiel, der uns dabei behilflich sein kann, die unmittelbare Wohnumgebung räumlich, zeitlich und funktional zu gliedern und ganz bewusst private Orte, Zeitfenster und Zustände zu definieren. In der Innenraumgestaltung bezeichnet man das als Cocooning, als bewusstes Verkriechen in einen kleinen, gemütlichen und behaglich gestalteten Wohnkokon, einem Schutzgehäuse.

Es bedarf nicht einer großen Wohnung dies umzusetzen. Auch in einer kleinen Wohnung ist das möglich. Das Umstellen von Möbeln, aufstöbern von alten Sachen aus dem Keller oder Dachboden und anderes Anordnen von Accessoires und Textilien, verändert die Wohnsituation.

Auch abhängig von den Jahreszeiten, kann man sich im Winter mit Fellen, Kerzen und gedeckten Farben umgeben, während man sich im Sommer mit leichten Plaids, sommerlichen Accessoires zB Muscheln, Seesterne und kräftigen Farben umgibt.
Auch Pflanzen spielen hier eine große Rolle.
Das Wichtigste dabei ist, dass Sie sich in Ihrer Wohnumgebung wohlfühlen und es authentisch ist!

Die Krise hat uns bewiesen, wie wertvoll schönes und praktisches Wohnen für unser Wohlbefinden und multifunktionales Agieren ist.